pestizide
Die Negativ-Hitliste umfasst Kirschen, Erdbeeren und Himbeeren: Diese beliebten Obst-Sorten sind besonders mit Pestiziden belastet. Sie werden am meisten gespritzt. Rückstände der Pflanzenschutzmittel finden sich auch in vielen weiteren Lebensmitteln. Die Verwendung von Pestiziden belastet ganze Ökosysteme.
Was sind Pestizide?
Verschiedene chemische Stoffkombinationen, die als Pflanzenschutzmittel oder Biozide eingesetzt werden, sind unter dem Oberbegriff „Pestizide“ bekannt. Je nach gewünschter Wirkung werden sie als Herbizide für Pflanzen, als Insektizide für Insekten oder als Fungizide für Pilze eingesetzt. Pestizide setzen konventionellen Landwirte ebenso wie Privatpersonen ein. Auch die Fast Fashion Industrie verwendet Pestizide. Sie zählen zu den gefährlichsten Umweltgiften der Welt.
Warum haben Pestizide einen so schlechten Ruf?
Pestizide haben nicht nur einen Einfluss auf die Pflanzen, Insekten oder Pilze, für die sie eingesetzt werden. Sie beeinflussen das gesamte Ökosystem und zerstören die Artenvielfalt. Wo früher die Ackerränder mit Wildkräutern wie rotem Klatschmohn und blauer Kornblume gesäumt waren, ist heute toter Boden. Das bedeutet für Honig- und Wildbienen, für bestäubende Insekten, aber auch für viele Vogelarten und Kleinsäuger den Verlust von Nahrungsgrundlage, Brutplatz und Rückzugsmöglichkeit.
Sind Pestizide für den Menschen gefährlich?
Wissenschaftliche Studien belegen schwere Folgen für die menschliche Gesundheit durch Pestizide. Parkinson und Leukämie im Kindesalter werden mit den Giften in Verbindung gebracht. Außerdem besteht ein erhöhtes Risiko für Leber- und Brustkrebs, Diabetes Typ II und Asthma sowie für Allergien, Adipositas und Störungen im Hormonhaushalt. Weltweit kommt es jährlich zu 385 Millionen akuter Pestizidvergiftungen durch den direkten Kontakt. Gelitten und gestorben wird vor allem im globalen Süden. Weil gesetzliche Regelungen fehlen, passiert zu wenig, um den Umgang mit Pestiziden zu verbessern und vor Vergiftungen zu schützen.