Wie nachhaltig ist (m)ein Weihnachtsbaum?
Kein Weihnachten ohne Weihnachtsbaum – aber ist das eigentlich nachhaltig? Für viele gehört er zum Familienfest einfach dazu: Ihn zu schmücken ist ein festes Ritual, das die besinnliche Zeit einläutet. Gleichzeitig ist es ein schmerzhafter Anblick, drei Wochen später all die Bäume am Straßenrand liegen zu sehen. Da stellt sich durchaus die Frage: Wie nachhaltig kann ist es, jährlich 30 Millionen Bäume zu fällen – allein für die Weihnachtszeit?
Sind Weihnachtsbäume überhaupt problematisch?
Rund 90% der Weihnachtsbäume in deutschen Haushalten stammen auch aus Deutschland; sie werden extra für Weihnachten gezüchtet und sind eigentlich klimaneutral: Denn beim Verbrennen wird nur so viel CO2 freigesetzt wie vorher gespeichert wurde.
Problematisch ist allerdings, dass die meisten Bäume aus Monokulturen stammen, auf denen Pestizide, Herbizide sowie Mineraldünger eingesetzt werden. Das belastet das Klima und gefährdet zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
Welche Alternativen gibt es?
Alternative 1: Regional und Bio
Es gibt zunehmend Bäume, die mit FSC-, Naturland- oder Bioland-Siegel ausgezeichnet werden. Darüber hinaus sollten sie aus der Region stammen.
Die Non-Profit-Organisation Robin Wood erstellt jährlich eine Liste, auf der du Hunderte Verkaufsstellen in ganz Deutschland findest. Die jeweils aktuelle findest du hier.
Alternative 2: Im Topf
Theoretisch kann ein Baum im Topf mehrere Jahre lang verwendet oder im Frühling in den Garten gepflanzt werden. Die Idee klingt toll, die Umsetzung ist nicht so leicht.
Damit der Baum tatsächlich überlebt, solltest du auf mehrere Dinge achten:
– Wähle die richtige Sorte (die beliebte Nordmanntanne eignet sich beispielsweise nicht dafür).
– Achte darauf, dass der Baum von Anfang an im Topf gewachsen ist. Bäume, die aus der Erde ausgegraben werden, haben oft verletzte Wurzeln und daher deutlich schlechtere Überlebenschancen.
– Gewöhne ihn langsam an die Zimmertemperatur: Wenn möglich, stellst du ihn erst für eine Woche in den Flur oder Wintergarten, ehe er ins wärmere Wohnzimmer umzieht. Nach maximal 10 Tagen solltest du ihn langsam wieder an die Kälte gewöhnen und anschließend nach draußen bringen.
Übrigens: Auch bei Topf-Bäumen macht es Sinn, auf Regionalität und Bio-Qualität zu achten.
Alternative 3: Basteln
Aus Tannenzweigen, Ästen oder Holz können Baumalternativen gebastelt werden, die man ebenfalls schön dekorieren kann.
Derartige „Baumkonstrukte“ aus Holz können oft über Jahre verwendet werden oder bestehen aus Naturmaterialien, die keinen Müll erzeugen. Sie sind oft stabiler und eignen sich auch für kleine Wohnungen, die wenig Platz bieten.
Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt – und einzigartig ist die DIY-Variante in jedem Fall.
Alternative 4: Keihnachtsbaum®
Das ist eine Mischung aus Variante 1 und 3: Du kaufst einen Holzständer bzw. „Stamm“ aus FSC-Holz, den du jahrelang verwenden kannst. Ergänzt wird der Baum jedes Jahr um frische Zweige, die du entweder regional vom Händler beziehst oder online bestellst. Für das Schnittgrün muss der Baum nicht gefällt werden – er wächst einfach weiter und hilft als CO2-Speicher dem Klima. Und auch der Vorteil für dich ist klar: Ein Baum aus echtem Holz und frischen Zweigen, inklusive Tannenbaumduft!
Keinachtsbäume gibt es hier zu kaufen: https://keinachtsbaum.de
Oft keine gute Alternative: Plastik
Plastikweihnachtsbäume sind zwar jahrelang haltbar und können so viele echte Tannen ersetzen. Die meisten werden jedoch in China hergestellt und verursachen für die Produktion und den Transport viel CO2. Diverse Studien kommen zu dem Ergebnis, dass sie dieses Minus erst nach 10 bis 20 Jahren der Nutzung wieder wettmachen.
Weihnachten ohne Baum hat keinen Zauber? Das ist nachvollziehbar. Es gibt aber durchaus Möglichkeiten, auch beim Tannenbaum auf (mehr) Nachhaltigkeit zu achten.
Ob bio und regional, kreativ DIY oder modular wie ein “Keinachtsbaum” – finde heraus, welche Variante zu dir passt!