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antibiotikaresistente keime

Lexikon-Eintrag - Nanine Roth - August 26, 2021 - 1 min Lesezeit
Medikament

Alle paar Monate lesen wir es in den Nachrichten: Erneut wurden antibiotikaresistente Keime auf Supermarktfleisch gefunden. Was genau bedeutet das? Für wen ist das gefährlich? Und was muss sich ändern?

Da sich an den Ursachen nichts ändert, ist es eigentlich keine Neuigkeit: Immer wieder werden antibiotikaresistente Keime in Fleischproben gefunden. Im August 2021 zum Beispiel auf Putenfleisch, und das nicht nur vereinzelt, sondern auf knapp 1/3 aller Proben (Quelle: tagesschau.de)

Warum ist das so gefährlich?

Antibiotika sind unglaublich wichtig. Viele Krankheiten, an denen Menschen vor noch nicht allzu langer Zeit gestorben sind, lassen sich damit heilen. Allerdings entwickeln sich auch Bakterien stetig weiter und können mit der Zeit resistent gegen eine oder mehrere Arten von Antibiotika werden.  

Die Behandlung von Erkrankten ist dann sehr schwierig, weil die üblichen Medikamente nicht mehr anschlagen.

Was fördert das Auftreten von resistenten Keimen?

In erster Linie die übermäßige und unsachgemäße Verwendung von Antibiotika. Das passiert bei der Behandlung von Menschen – aber auch in großem Maßstab in der Intensivtierhaltung.

Warum werden Antibiotika in der Massentierhaltung verwendet?

Zum einen sind die Haltungsbedingungen so katastrophal, dass viele Tiere ohne Medikamente nicht einmal bis zum Schlachttermin durchhalten würden. Zum anderen wird Antibiotika auch eingesetzt, um das schnelle Wachstum der Tiere zu fördern – das ist zwar offiziell verboten, wird aber dennoch gemacht. In Deutschland ist der Einsatz besonders verbreitet.

Puten
Zum Beispiel auf Putenfleisch – aber nicht nur: Antibiotikaresistente Keime.
Hühner
Katastrophe Haltungsbedingungen fördern die Bildung von Resistenzen.

Welche Folgen hat das?

Nicht nur direkt auf dem Fleisch aus dem Supermarkt können sich die Erreger befinden; auch in Gewässern wurden die multiresistenten Keime schon nachgewiesen. Auch wer kein Fleisch isst, kann sich also damit infizieren und unter Umständen nicht behandelt werden.

Man geht davon aus, dass täglich fast 2000 Menschen sterben, weil bisherige Antiobiotika nicht mehr wirken.

Was muss sich ändern?

Die Haltungsbedingungen der Tiere müssen sich sofort deutlich verbessern und zumindest auf den Einsatz von Reserveantibiotika sollte man konsequent verzichten – das sind jene Medikamente, die für Menschen besonders wichtig sind und daher eigentlich sehr sparsam eingesetzt werden sollten.