biodiversität
Die Biodiversität ist eine der wichtigsten Grundlagen unseres Lebens – und sie ist bedroht. Seit Jahren nimmt sie weltweit ab; die Natur wird über ihre eigene Leistungsfähigkeit hinaus genutzt. Bei der historischen Biodiversitätskonvention 1992 in Río de Janeiro beschloss die UN-Weltgemeinschaft, den Rückgang der Biodiversität aufzuhalten. Mit unserem Lebensstil nehmen wir einen starken Einfluss auf die Biodiversität. Wir gefährden und zerstören mit ihrem Rückgang auch unsere eigenen Lebensgrundlagen.
Was genau ist Biodiversität?
Biodiversität wird auch Biologische Vielfalt genannt. Oft wird statt Biodiversität das Synonym Artenvielfalt verwendet. Das ist aber nicht korrekt, da die Artenvielfalt nur einer von drei Teilbereichen der Biodiversität ist. Die UN zählt die Vielfalt von Ökosystemen, die Vielfalt der Arten sowie die genetische Vielfalt innerhalb einer Art zur Biodiversität.
Warum ist Biodiversität so wichtig?
Schon heute leben 60 Prozent weniger Wirbeltiere auf der Erde als noch 1970. In Deutschland gelten knapp ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten als gefährdet. Die typischen Vogelarten der Agrarlandschaft sind in Deutschland bis 2009 um 36 Prozent zurückgegangen. Im Mai 2019 warnte der Weltbiodiversitätsrat (IPBES), dass in den nächsten Jahrzehnten weitere Verluste von bis zu einer Million Arten drohen. Der Verlust der Biodiversität ist bedrohlich: er führt zum Rückgang von Ressourcen und Gütern, von Leistungen und Werten für den Menschen – und bedroht unser gesamtes Ökosystem.
Was bedroht die Biodiversität?
Es ist ein Zusammenspiel verschiedener Ursachen, warum die Biodiversität abnimmt. Ein Hauptfaktor ist der Landnutzungswandel, also die geänderte Landnutzung, die Lebensräume von Pflanzen und Tieren zerstört. Weitere Faktoren sind artenarme Ackerbaukulturen, Pflanzenschutzmittel und Monokulturen. Aber auch Klimaänderungen und die Übernutzung der natürlichen Ressourcen gefährdet die Biodiversität. Die Folgen des Klimawandels und der Rückgang der Biodiversität haben Auswirkungen auf alle Lebensräume, wie zum Beispiel die Weltmeere.
Was hat Biodiversität mit uns Menschen zu tun?
Auch wenn ein modernes, technologisiertes Stadtleben etwas anderes vermuten lässt: Die Vielfalt der Arten ist unsere Lebensgrundlage! Ohne die Pflanzen und Tiere und ihren Funktionen im Ökosystem Erde könnten wir auf unserem Planeten nicht existieren. Der Rückgang der Biodiversität ist deshalb auch eine Bedrohung für den Menschen. Sie liefert uns Nahrung und stellt Wirkstoffe für Arzneien bereit. Gesunde Wälder und Naturräume sind Erholungsräume für den Menschen und spielen eine wichtige Rolle in der Klimaregulation. Artenreiche Wälder und Wiesen nehmen mehr Kohlenstoff auf, dienen als Wasserspeicher und kühlen die umliegende Region in der Sommerhitze.
Fällt eine Komponente im Ökosystem weg, werden Kreisläufe gestört. Sterben beispielsweise Insektenarten aus, wirkt sich das auf die Vögel aus. Diese finden weniger Nahrung. Es wirkt sich aber auch auf die Bestäubung von (Nutz-)pflanzen und somit auf die Ernte und die Nahrungsgrundlage von uns Menschen aus. Der Rückgang von Biodiversität ist also auch eine Bedrohung für den Menschen. Entgegenwirken können wir, indem wir unser Leben und Handeln immer wieder auf einen nachhaltigeren Weg überprüfen und von unserer Regierung eine nachhaltige, zukunftsfähige Umweltpolitik fordern.
Quellen anzeigen
- https://www.umweltbundesamt.de/das-uba/was-wir-tun/forschen/umwelt-beobachten/biodiversitaet#klimaschutz-und-anpassung-an-den-klimawandel
- https://www.leopoldina.org/themen/biodiversitaet/warum-artenvielfalt/
- https://biologischevielfalt.bfn.de/nationale-strategie/ueberblick.html
- https://www.bmz.de/de/service/lexikon/biodiversitaetskonvention-cbd-14108