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cradle-to-cradle-prinzip (c2c)

Lexikon-Eintrag - Nanine Roth - November 19, 2021 - 2 min Lesezeit
Cradle to Cradle - Recyclingsymbol

In Deutschland ist das Cradle-to-Cradle-Prinzip nicht ganz so verbreitet wie in anderen Ländern – und das, obwohl es vom deutschen Chemiker Michcael Braungart mitentwickelt wurde. Es beschreibt eine Kreislaufwirtschaft, die sich unsere Umwelt zum Vorbild nimmt. Statt Ökoeffizienz ist Ökoeffektivität gefragt.

Definition: Cradle-to-Cradle – Was ist das?

Wörtlich bedeutet Cradle to Cradle: „Von der Wiege zur Wiege“. Gemeint ist ein Produktkreislauf, bei dem kein Abfall entsteht. Ähnlich wie in der Natur, in der alles wiederverwendet wird, sollen auch Gegenstände so gestaltet werden, dass sie nach der Nutzung komplett wiederverwendet werden können.

Auch der Herstellungsprozess soll keine Ressourcen vergeuden: Ökostrom und ein verantwortungsvoller Umgang mit Wasser gehören dazu; genauso wie eine faire Bezahlung der Mitarbeitenden.

Warum ist das erstrebenswert?

Unser aktuelles Wirtschaftssystem entspricht eher dem „Cradle to Grave“-Prinzip – also von der Wiege ins Grab.

Das hat gleich zwei große Schwachstellen:
Zum einen werden immer neue Ressourcen benötigt, die auf unserer Erde jedoch nur endlich vorhanden sind; zum anderen entsteht unglaublich viel Müll, der unter hohem Energieaufwand verwaltet werden muss – oder auch als Mikroplastik in Böden und Meer landet.

Was ist daran schwierig?

Die Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft ist nicht leicht, denn:

  • Trennung der Rohstoffe: Das Produkt muss so gestaltet sein, dass sich die verschiedenen Materialien trennen lassen – sonst ist ein sinnvolles Recycling gar nicht möglich.
Mülldeponie in Indonesien
Mülldeponie in Indonesien: Wir verursachen zu viel Abfall.

Fazit:

Der größte Kritikpunkt am C2C-Prinzip ist die Umsetzbarkeit: Ein Flugzeug lässt sich nicht so einfach kompostieren. Auch die Rücknahme bzw. das Recycling der Produkte ist in unserer bisherigen Wirtschaft so oft noch nicht vorgesehen und müsste umgestaltet werden.

Auf der anderen Seite hat die Idee bereits viele Prozesse angestoßen und bei einigen Firmen für ein Umdenken gesorgt. Es gibt inzwischen kompostierbare Kleidung, Bücher oder Kosmetik, und viele Gebrauchsgüter werden nun so gebaut, dass sie zerlegt und teilweise oder komplett wiederverwendet werden können.

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